Wahljahr 1980
Im Vorfeld der Wahlen sprach der Landesvorsitzende der F.D.P, Dr. Jürgen Morlok, im Gasthaus Waldhorn in Durlach-Aue. Sein Hauptthema war: „Die CDU-Mehrheit müsse gebrochen werden“. Weitere Themen waren die Bildungspolitik, die Wirtschaftspolitik und die Rechtspolitik.
Die Landtagswahl fand am 16. März 1980 statt und brachte in karlsruhe folgendes Ergebnis: CDU 47,51%, SPD 34,63%, F.D.P. 13,00%, Grüne 4,46%. Dri Jürgen Morlok erzielte im Wahlkreis Ost mit 14,32% das beste Großstadt-Ergebnis der F.D.P. innerhalb der letzten vier Jahre. Der damalige F.D.P.-Generalsekretär Verheugen nannte daraufhin Karlsruhe „Hauptstadt der F.D.P.“. Das Durlacher Wahlergebnis wie folgt: CDU 45,67%, SPD 33,7%, F.D.P. 16,58%, Grüne 3,75%. Hier fiel der Wahlerfolg von Dr. Jürgen Morlok also noch deutlicher aus.
Für die anstehenden Gemeinderatswahlen standen gleich elf Durlacher auf der Kandidatenliste unter den insgesamt 53 Kandidaten der F.D.P.-Liste. Neben den Stadträten Dr. Jürgen Morlok und Prof. Rolf Funck, welche auf den Plätzen 1 und 2 kandidierten, standen zur Wahl Harry Gärtner, Hannelore Hansch, Herbert Nonnenmacher, Klaus-Jürgen Matz, Max Lenzinger, Siegfried Elze, Günther Malisius, Alfred Kübler und Uta Altfelix.
Gewählt wurde am 22. Juni 1980. Ergebnis: CDU 46,0%, SPD 37,3%, F.D.P. 11,2%, Grüne 4,2%. Die CDU verlor ihre absolute Mehrheit im Karlsruher Gemeinderat. Durch das gute Wahlergebnis konnte die F.D.P. sieben Stadträte stellen. Mit dabei waren die Durlacher Dr. Jürgen Morlok, der die meisten F.D.P.-Stimmen erhielt (38128), gefolgt von Dr. Rolf Funck (20293). Im Oktober 1980 wurden im Durlacher Rathaus die Bezirksbeiräte des Stadtteils Durlach und Aue für die kommenden vier Jahre von Oberbürgermeister Dullenkopf verpflichtet. Für die F.D.P. kam Günther Malisius in den Bezirksbeirat.
Diese Einrichtung war nach der Gemeindeordnung von Baden-Württemberg in großen Gemeinden möglich. Die Mitglieder des Bezirksbeirats wurden auf Vorschlag der Parteien unter Berücksichtigung des Gemeindewahlergebnisses in Durlach vom Gemeinderat gewählt.
Der Durlacher Stadtrat Prof. Dr. Funck erfuhr 1980 auch eine große Ehre. Als einer von nur zwei Nationalökonomen aus dem Bundesgebiet wurde er vom Präsidenten der Deutschen Forschungsgemeinschaft in die Deutsche Delegation zum Wissenschaftlichen Forum der Konferenz über Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa – KSZE – berufen.
Am 5. Oktober 1980 folgte die dritte Wahl des Jahres. Die Wahl zum Deutschen Bundestag. Für den karlsruher Wahlkreis wurde Rita Fromm nominiert. Sie war die erste Frau, die sich in Karlsruhe um ein BUndestagsmandat bemühte. Der Wahltag brachte für die Karlsruher Liberalen einen großen Erfolg. Ergebnis in Karlsruhe: CDU 43,11%, SPD 41,22%, F.D.P. 13,61%, Grüne 1,64%. Neun Baden-Württemberger F.D.P.-Kandidaten schafften den Sprung in den Bundestag, darunter Rita Fromm. Die F.D.P. stellte 53 der insgesamt 497 Abgeordneten und bildete zusammen mit der SPD unter Kanzler Helmut Schmidt eine Koalitionsregierung. Außenminister und VIzekanzler blieb der F.D.P.-Mann H.D. Genscher.
Das Wahlergebnis im Bundesgebiet lautete: CDU/CSU 44,5%, SPD 42,9%, F.D.P. 10,6%. Damit war das Wahljahr 1980 abgeschlossen. Die F.D.P. und insbesondere der Ortsverband Durlach konnten mit den Ergebnissen zufrieden sein. Denn das gute Ergebnis von Gesamt-Karlsruhe wurde mit einem Stimmenanteil von 13,96% für die F.D.P. in Durlach sogar noch übertroffen.
Aktivitäten
01.02. Vorschlag an Marktamt: Einrichtung von Flohmärkten in der Prinzessenstraße
März Vorschlag an Stadtplanungsamt: Stadtweiher bei der Festhalle
28.03. Kommunalwahlprogramm: Nutzung des Basler-Tor-Turms durch Jugendgruppen
13.05. Vorschlag an Stadtplanungsamt: Neuplanung Durlacher Straßenbahnzuführung nach Grötzingen und Aue
23.08. Anfrage an Stadtplanungsamt: Verlängerund der Straßenbahn in Schleifenform nach Aue und Grötzingen
08.10. Bezirksbeirat-Anfrage: Saubere Fußgängerunterführung Endhaltestelle (Spülrinne entlang den Wänden)
Dieter Vestner, Felix Pfefferkorn