1995

Kampf um’s Überleben

In einem gemeinsamen Brief des Kreisverband Karlsruhe und des Ortsverbandes Durlach (Dieter Scholl und Günther Malisius) an den Bundesvorsitzenden der F.D.P., Dr. Klaus Kinkel, wurde dargestellt, wo der Basis der Schuh drücke. In einer Veranstaltung mit dem Titel „F.D.P. – Gegenwart und Zukunft“ gab es heftige Debatten der Mitglieder. Sie ließen erkennen, daß die Partei vor Ort wünschte, daß Positionen der F.D.P. in Bonn noch eindeutiger vertreten würden. Nicht zuletzt wünsche sich die Basis eine Öffentlichkeitsarbeit, die die Leistungen der F.D.P. in der Regierung und im Bundestag deutlich mache. Schwerpunktmäßig wurden folgende programmatische Punkte aus der lebhaften Diskussion festgehalten:

  • Bürgergeld,
  • ökologische Marktwirtschaft,
  • Initiativen zur Vereinfachung der Gesetze,
  • Parteistrukturreform und neues Programm.

In seinem Antwortschreiben gab Dr. Kinkel seiner Freude über das Engagement der Karlsruher und Durlacher F.D.P.-Mitglieder Ausdruck und betonte, daß die vorgebrachten Argumente und Anregungen größtenteils von der Bundespartei bzw. den Bundestagsabgeordneten bereits in Angriff genommen worden seien.

In den letzten Jahren wurden an verschiedenen Stellen der Durlacher Altstadt bei Ausgrabungen mittelalterliche Funde gemacht, die nun zumeist im großen Magazin des Landesdenkmalamtes ruhen. Willi Hauck stellte deshalb im Ortsschaftsrat den Antrag, daß die wichtigsten und schönsten Fundstücke restauriert werden sollten, damit sie einer breiten Bevölkerungsschicht im Pfinzgaumuseum gezeigt werden könnten. Vor allem sei der Zusammenmbau des Kachelofens interessant, wobei mit dem Landesdenkmalamt eine Übereinkunft zu erzielen wäre, den Ofen als Dauerleihgabe in das Pfinzgaumuseum zu verbringen.

Wahl des OV-Vorstandes

Wichtigster Tagesordnungspunkt bei der Mitgliederversammlung des Ortsvereines am 7. März 1995 war die Neuwahl des Vorstandes, wo erwartungsgemäß der bisherige Vorsitzende Günther Malisius einstimmig in seinem Amt bestätigt wurde. Zum 2. Vorsitzenden wählte die Versammlung Dr. Horst Dilger.

In seinem Rechenschaftsbericht sprach Malisius auch das mäßige Abschneiden der F.D.P. bei den Ortschaftsratswahlen im Vorjahr an, das seiner Meinung nach durch die geringere Wahlbeteiligung als vor vier Jahren sowie das schlechte Ansehen der Bundespartei zustande kam. Er fand aber auch eine Erklärung darin, daß man viele Sympathisanten beim Thema „Weierhofbebauung“ an Bürgerbewegungen verloren habe.

Wegen dem in den letzten Jahren stark gestiegenen Durchgangsverkehr in der Rittnertstraße, darunter auch das Aufkommen an Müllfahrzeugen zur Durlacher Deponie, stellt Willi Hauck im Ortschaftsrat folgende Anfragen:

1. Kann bei der Einmündung der Dürrbachstraße in die Rittnertstraße eine Fußgängerampel zur Überquerung der Rittnertstraße eingerichtet werden?

2. Welche Verkehrsentlastungsmaßnahmen können für die Rittnertstraße getroffen werden?

Ein weiterer Antrag betraf die Verlängerung der Buslinie 21 von Grötzingen-Nord nach Aue. Mit einer Verlängerung nach Aue würde eine fehlende Lücke im öffentlichen Nahverkehrsnetz zwischen Aue und Durlach geschlossen.

Mit der Attraktivität der Schwimmbäder und einem Saunapark am Turmbergbad befaßte sich der F.D.P. Ortsverband. In seinem Schreiben vom 25. April 1995 an das Städtische Sport- und Bäderamt hatten die Liberalen vorgeschlagen, auf der Wiese vor dem Weierhof-Hallenbad zwei Blockhaus-Saunen aufzustellen. Das Sport- und Bäderamt war jedoch von Blockhaus-Saunen nicht sonderlich begeistert, da es im Rheinhafenbad mit solchen Saunakabinen keine guten Erfahrungen gemacht hätte.

Die Pläne einer privaten Investorengruppe, auf dem Gelände des Turmbergbades einen größeren, attraktiven Saunapark zu errichten, bestätigte das Sport- und Bäderamt. Es stünde der Sache positiv gegenüber.

Bei einer Vorstandssitzung des Ortsverbandes am 13. Juni 1995 wurde festgelegt, daß die Durlacher Liberalen 1996 ihr 20jähriges Bestehen feiern wollen. Das Motto der Veranstaltung soll lauten:

„40 x 20 Jahre Durlach –

1 x 20 Jahre F.D.P. Durlach“

Am 26. September 1995 veranstaltete der Ortsverband in der Festhalle ein Diskussionsforum unter dem Titel „Durlach = Altenheim und Schlafstadt von Karlsruhe? Wo bleibt die Jugend?“

Aus dem Durlacher Jugendhaus soll ein Begegnungszentrum werden, forderte die F.D.P. Günther Malisius fragte, ob Durlach mit sechs Alten- und Pflegeheimen, aber kaum Treffpunkten für die Jugend, zum „Altenheim“ und zur „Schlafstadt“ von Karlsruhe werde.

Jan Morlok schilderte die Nöte der jungen Leute, vor allem der Deutschen, da das Jugendhaus derzeit einseitig von ausländischen Jugendlichen besucht würde und die Einheimischen praktisch keine Chance hätten. Er forderte daher ein Begegnungszentrum für alle.

Zu diesem Thema stellt Willi Hauck eine Ortschaftsrat-Anfrage mit dem Inhalt, in dem zentral gelegenen Jugendheim Im Weierhof ein- oder zweimal im Monat eine Disco für Jugendliche durchzuführen. Das Heim sei dafür geeignet, da es in unmittelbarer Nähe keine Wohnungen gäbe.

Aktivitäten

25.01. OR-Anfrage „Mittelalterliche Ausgrabungsfunde in das Pfinzgaumuseum“
04.03. OR-Anfragen „Gültigkeit Bebauungsplan Guggelensberg, Behindertenparkplatz im Bereich Endhaltestelle, Verlängerung der Buslinie (von Grötzingen) Karlsburg-Aue“
20.03. OR-Anfrage „Verkehrsberuhigte Rittnertstraße“
Juni Öffentl. Diskussionsforum „Erfolge und Mißerfolge bei der Altstadtsanierung“
29.09. OR-Anfrage „DIsco im Jugendheim“
13.12. OR-Anfrage „Beleuchtung Fußgängerweg von der Oberlinstr. zur Alten Weing. Str.“
18.12. OR-Anfragen „Hinweisschilder auf das Pfinzgaumuseum, den röm. Gutshof“

Dieter Vestner, Günther Malisius, Felix Pfefferkorn

1988 1995 1997