1986

Neue Anregungen
Mit einem Schreiben vom 27. März 1986 an die Stadt Karlsruhe und an die Deutsche Bundesbahn unternahm die Durlacher F.D.P. einen Vorstoß, in dem sie Verbeserungsvorschläge für ein attraktiver gestaltetes Bahnhofsareal aufzeigte, denn besonders einladend wirke der Durlacher Bahnhofsvorplatz nicht gerade. Zum einen beinhalteten die F.D.P.-Ideen die Bereitstellung von Dauerparkplätzen für Bahnreisende, für die zur Nutzung des „Park-and-ride-Systems“ nicht genügend Plätze zur Verfügung tünden. Hier sähen die F.D.P.-Verantwortlichen einen Punkt, wo schnellstmöglich Abhilfe geschaffen werden sollte. Das Papier beinhaltete auch die Aufforderung zur Errichtung eines Radweges vom Bahnhof der Bahnlinie und der Pfinz entlang bis zur Pforzheimer Straße, wodurch für Schüler der Schulweg sicherer werden könne.

Das F.D.P.-Mitglied Günther Malisius kämpfte seit seiner Zugehörigkeit zum Bezirksbeirat darum, die Sitzungen öffentlich, zumindest teilweise, abzuhalten. Seine ständigen Vorstöße in dieser Richtung fanden allmählich Zustimmung.

Im Rahmen einer öffentlichen Veranstaltung des F.D.P.-Ortsverbandes am 29. April 1986 sprach Dr. Klaus Jürgen Matz über die Bedeutung Durlachs in der Revolution 1948/49. Wie der Vorsitzende Malisius betonte, sollten der Vortrag und die anschließende Diskussion dazu dienen, den Durlachern einen Einblick in die Geschichte Durlachs zu verschaffen. Dr. Matz betonte in seinem Vortrag, daß es nahezu unmöglich sei, umfassende Literatur über die Geschichte Durlachs zu finden. Er regte deshalb die Gründung einer Stiftung an, die Preise für Forschungsarbeiten über die Geschichte unserer Heimatstadt verleiht.

Bei einem „Durlacher Gespräch“ des Ortsverbandes forderten die Liberalen, daß die alte Markgrafenstadt grüner wird. In einem Schreiben an das Gartenbauamt hatte Malisius konkrete Schritte zum Erreichen dieses Hauptziels der Sanierungspläne für Durlach angeregt und dabei spezielle Bereiche angesporchen.

Zu einer öffentlichen Diskussions-Veranstaltung am 20.10.1986 hatte der F.D.P.-Ortsverband in die Festhalle eingeladen. Der Bundestagsabgeordnete Dr. Olaf Feldmann, Mitglied des Verteidigungsausschusses und Abrüstungsexperte, sprach über das Thema „Liberale Sicherheits- und Friedenspolitik“. Mit dabei war auch Elga Roellecke, die Karlsruher Bundestagskandidatin. Diese Kundgebung fand aus Anlaß der bevorstehenden Bundestagswahl statt.

In Bezug auf die vorgesehene Stadtbahn nach Bretten stellte Günther Malisius folgenden Antrag beim Bezirksbeirat: „Presseberichten ist zu entnehmen, daß die vorbereitenden Arbeiten für das Planfeststellungsverfahren bereits sehr weit fortgeschritten sind. Da es sich hier für Durlach als Knotenpunkt und B-Zentrum um einschneidende Maßnahmen handelt, ist unverzüglich die entsprechende Planung dem Bezirksbeirat vorzustellen. Es kann nicht angehen, daß auch hier Durlacher Interessen einfach unter den Tisch gekehrt werden“.

Die Durlacher F.D.P. setzte sich auch für eine sinnvolle Nutzung des ehemaligen Wasserwerks ein. Sie erklärte, daß sie grundsätzlich für jede Nutzung des Gebäudes offen sei, die zu einer notwendigen Attraktivitätserhöhung Durlachs beitragen würde. Dies bedeute, daß vorzugsweise kulturorientierte Nutzungen in Betracht kommen.

Der Vorsitzende des Ortsverbands, Günther Malisius, stellte einen Mängelkatalog über die Weierhofschule auf und richtete heftige Krtitik an den Stadtkämmerer. Sein Vorwurf: Auch im neuen Haushalt seien keine Mittel für die grundsätzliche Behebung der Durlacher Schulraumprobleme vorgesehen, obwohl der Zustand gerade der Weiherhofschule katastrophal sei. „Durch Löcher in den Wänden wächst Efeu von außen in die Klassenzimmer. Fenster lassen sich nicht mehr öffnen oder nicht mehr schließen, und durch zentimeterweite Spalten pfeift der Wind.“

Auf die Vorwürfe hin antwortete die Stadtverwaltung, man wisse um die Probleme und suche nach Lösungen.

Aktivitäten
24.03. Bezirksbeirats-Anfrage „Nachfrage wegen Realisierung eines Brunnens im Bergwald
12.11. Bezirksbeirat-Antrag „Vorzeitige Vertragskündigung des Durlacher Stromliefervertrages mit dem Badenwerk“

Dieter Vestner, Felix Pfefferkorn

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