Basler-Tor-Straße Durlach – brauchen wir dort wirklich eine Fahrradstraße?

Auf der Tagesordnung der kommenden Sitzung des Durlacher Ortschaftsrates vom 11.09.24 findet sich nun erneut die Verwaltungsvorlage der Stadt Karlsruhe zur Einrichtung einer Fahrradstraße in der Durlacher Basler-Tor-Straße.

Darin finden sich zwei Varianten der Planung, die sich für die Anwohner lesen müssen wie die „Wahl zwischen Pest und Cholera“. Es sollen nämlich zahlreiche Parkplätze vor der eigenen Haustür wegfallen. Zwar spricht die Verwaltung von Ausweichmöglichkeiten in den Nachbarstraßen oder auf den privaten Flächen, laut den Anwohnern entspräche dies jedoch nicht der Realität.

Die FDP Fraktion im Durlacher Ortschaftsrat zweifelt ebenfalls daran, dass die Anwohner einfach in die Nachbarstraßen ausweichen können um ihr Auto abzustellen ohne dann dort Probleme auszulösen. Zudem wird kritisiert, dass die Verwaltung offensichtlich weder Alternativen für ein besseres Nebeneinander von Fuß- und Radverkehr geprüft hat noch die betroffenen Bürger beteiligt hat.

Sie hat daher den nachfolgenden Antrag an den Ortschaftsrat gestellt und erwartet von allen Beteiligten Kompromissbereitschaft.

ANTRAG
1. Der Tagesordnungspunkt „Fahrradstraße Basler-Tor-Straße“ wird von der Agenda der Ortschaftsratssitzung Durlach abgesetzt.
2. Die Verwaltung erarbeitet Alternativ-Szenarien zu einer Fahrradstraße, die einerseits für die Fahrradfahrer zusätzliche Sicherheit bieten und bei denen andererseits die Parkplätze auf beiden Straßenseiten der Basler-Tor-Straße erhalten bleiben.
3. Die Verwaltung führt eine Bürgerbeteiligung der Anwohner der Basler-Tor-Str zum Vorhaben der möglichen Fahrradstraße und der Alternativplanungen durch.

Begründung:
Das Vorhaben in der Durlacher Basler-Tor-Straße eine Fahrradstraße einzurichten ist wegen des Wegfalls zahlreicher Parkplätze bei den Anwohnern der Basler-Tor-Straße und den angrenzenden Wohngebieten hochumstritten. Die Anwohnenden haben von diesem Vorhaben ausschließlich aus den Medien erfahren, eine transparente Bürgerbeteiligung, wie sie bei einem so umstrittenen Vorhaben wünschenswert ist, erfolgte bislang nicht.

Je nach Planungsvariante sollen im Zuge der Einrichtung der Fahrradstraße 75 bzw. 41 Parkplätze entfallen. Die von der Verwaltung durchgeführten Parkraumerfassungen, nach der in umliegenden Straßen und auf Privatgrundstücken ausreichend Ersatzstellplätze zur Verfügung stehen sollen überzeugt nicht und wird von den Anwohnerinnen und Anwohnern vehement bestritten.

Die Verwaltung äußert in der Tischvorlage zur Sitzung des Ausschuss II des OR Durlach vom Juli 2024 sogar selbst Bedenken, da die Infrastruktur vor Ort zwar eine Fahrradstraße zulässt, der Querschnitt allerdings nicht optimal sei.

Um das Planungsziel, das Durlacher Zentrum für Radfahrende besser mit dem Durlacher Süden zu verbinden und gleichzeitig die Wechselwirkung zwischen dem Fahrrad-Verkehr und dem AutomobilVerkehr weiter zu entspannen, sind Alternativ-Szenarien zu entwickeln, bei denen die Parkplätze für die Anwohner auf beiden Straßenseiten in der Größenordnung der bisherigen Zahl erhalten bleiben, da ansonsten eine Verdrängung in angrenzende Quartiere erfolgen und dort Folgeprobleme auslösen wird.

Als mögliche aber nicht abschließende Alternativen seien hier ein Einbahnstraßenregelung oder Schutzstreifen für die Radfahrenden genannt.

Um eine breite Akzeptanz der Umgestaltung zu erreichen, sind bei der Entwicklung der AlternativSzenarien Anwohnende sowie Vertreter der Durlacher und Auemer Bürgerschaft (z.B. die BügDA e.V.) zu beteiligen.

gezeichnet:
FDP Fraktion im Durlacher Ortschaftsrat
Dr. Stefan Noé
Norman Gaebel

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