Die Stadtverwaltung plant bekanntlich unterhalb der maroden Bionassvergärungsanlage im Durlacher Eisenhafengrund eine neue Bio-Trockenvergärungsanlage für über 20 Millionen Euro. Die Pläne, die in nichtöffentlichen Sitzungen des Gemeinderates und im Ortschaftsrat vorgestellt wurden, sehen vor, dass unterhalb der derzeitigen Vergärungsanlage ein Großteil des Tales des Quellgebietes Eisenhafengrund zubetoniert wird und eine riesige Halle in einem der schönsten Durlacher und Karlsruher Naherholungsgebiete gebaut wird.
Unverständlich, warum ausgerechnet Bündnis90/die Grünen dieser grandiosen und völlig unnötigen Umweltzerstörung zugestimmt hat. Im Durlacher Dreieck Herdweg/Autobahn gibt es schon eine sehr große Trocken-Biovergärungsanlage, die problemlos ausgebaut werden könnte.
Darüber hinaus haben Mitarbeiter des Abfallamtes schon früher angedeutet, dass es viel kostengünstiger sei, den Biomüll nach Heilbronn zu bringen.
Der Karlsruher Hausmüll wird ja auch nach der 300 Millionen-Pleite von Thermoselect problemlos und kostengünstig nach Mannheim zum Verbrennen gebracht. Der Biomüll könnte ebenso per Bahn nach Heilbronn gebracht werden. Auf die Frage, ob denn Verhandlungen mit dem Umkreis wegen einer gemeinsamen Anlage geführt wurden, gab es ein Nein!
Die Kosten von 20 Millionen spielen bei der Stadt wohl keine Rolle, weil der Steuerzahler über die Müllgebühren zur Kasse gebeten wird. Eine Kostenkontrolle, wie sonst üblich, wird nicht vorgenommen. Dabei könnten bei einer vernünftigen Lösung die Müllgebühren gesenkt werden.
Die Durlacher FDP wird in einer der nächsten Ortschaftsratssitzungen folgende Fragen stellen:
- Warum wird die derzeitige, bereits bestehende Durlacher Trockenbiovergärungsanlage an der Autobahn nicht ausgebaut? Was geschieht mit ihr zukünftig?
- Sind Verhandlung mit dem Umland bezüglich einer gemeinsamen Vergärungsanlage geführt worden, z.B. mit Mannheim, mit Pforzheim, mit Heilbronn, mit der Kreisverwaltung? (Gerade plant der Landkreis Karlsruhe ebenfalls eine Vergärungsanlage.)
- Was würde die Tonne Biomüll in einer gemeinsamen Anlage kosten? – Welche Investitionssumme wäre bei einer gemeinsamen Anlage noch erforderlich?
- Wo hat sich das Trockenverfahren bewährt? (Es soll Städte geben, die aufgrund des großen Flächenbedarfs, der Geruchsprobleme und der langen Zeitdauer des Rotte-Prozesses wieder zum Nassverfahren überwechseln wollen!)
- Gibt es ein Umweltverträglichkeits-Gutachten für den Eisenhafengrund?
- Wie sieht es mit der Geruchsbelästigung der Häuser Rittnertstraße und Geigersberg aus?
Um interessierten Bürgern vor Ort ein Bild dieser völlig unnötigen Umweltzerstörung des Quellgebietes Eisenhafengrund zu machen, führt die FDP einen Rundgang durch den Eisenhafengrund durch: Samstag, 23. Juni 2012, Treffpunkt 15 Uhr Parkplatz vor der Schönstatt-Kapelle (Im Eisenhafengrund 7). Die Zerstörung des Naherholungsgebietes und mögliche Geruchsbelästigungen, die nie ganz auszuschließen sind, werden anhand von Plänen gezeigt, die im Ortschaftsrat ausgeteilt wurden.
Eingeladen werden auch die Herren Blank, Leiter des Abfallamtes und Stapf, Umwelt-Bürgermeister von den Grünen.