Warum keine endgültige Klärung der Biomüll-Verarbeitung?

Presseerklärung
der FDP-Fraktion des Durlacher Ortschaftsrates

Die Durlacher FDP-Fraktion des Ortschaftsrates begrüßt, dass Gemeinderat gemäß der Vorlage des Amtes für Abfallwirtschaft (AfA) der Verbringung von 7000 Tonnen Biomüll pro Jahr nach Flörsheim zugestimmt hat.

Jahrelang ist auf der Durlacher Mülldeponie experimentiert worden und Millionen wurden in den Sand gesetzt. So z.B. wurde eine Holzhackschnitzel-Verbrennungsanlage gebaut. Sie ist aber schon längst wieder verschrottet. Die Gewinnung von Strom aus dem Gas der Mülldeponie hat ebenfalls nie richtig funktioniert, ebenso wie die Verdampfung des giftigen Deponie-Sickerwassers. Einzig die Nassvergärungsanlage des Biomülls hat sich bewährt. Hier wurden bereits bis zu 14 000 Tonnen Biomüll pro Jahr problemlos verarbeitet. Die Versenkung der Millionen hat wohl kaum einen Verantwortlichen der Stadt gestört, wurden doch alle Kosten auf die Müllgebühren umgelegt.

Für die geplante Neuanlage einer Trockenvergärungsanlage sollen nun 20 Millionen verbraten werden, die zudem in den nachfolgenden Jahren noch mehrere Millionen für Nachrüstungen erfordert. Zusätzlich hätte dies zur Folge, dass das Erholungsgebiet und die Quelllandschaft Eisenhafengrund weiter versiegelt würde.

Die FDP plädierte von Anfang an entweder für eine Sanierung der bestehenden Nassvergärung, die laut Expertenmeinung nur 4 Millionen erfordert und ökologisch der Trockenvergärung ebenbürtig ist. Oder für eine Zusammenarbeit mit anderen Biomüllverarbeitern.

Ökonomisch und ökologisch sinnvoll ist die Zusammenarbeit mit Flörsheim, da dort die entsprechenden Einrichtungen für die Gasgewinnung bereits erfolgreich arbeiten. Laut einer Vorlage vom 8.3.2013 für den Ortschaftsrat Durlach würde bei einer Sanierung und Erweiterung der bestehenden Nassvergärungsanlage für 3,5 Millionen Euro Verarbeitungskosten von 182.-€/Tonne anfallen. Bei der geplanten Trockenvergärungsanlage mit dem zusätzlichen Flächenverbrauch und einer Investition von 20 Millionen immer noch 120.-€/Tonne, wobei diese Zahlen bisher nicht nachgeprüft werden konnten. Die Verbringung des Biomülls nach Flörsheim kostet laut Gemeinderatsvorlage vom 17.12.2013 nur 74.-€/Tonne. Weiter ist zu lesen, dass zusätzlich der Transport bezüglich CO² -Belastung von untergeordneter Bedeutung wäre und sogar günstiger als die bisherigen Verfahren.

Die FDP fragt sich nun, warum das zuständige Bürgermeisteramt und das AfA wieder nur halbe Sachen machen. Will man weiterhin experimentieren und neue Millionen in den Sand setzen? Warum wird nicht gleich die gesamte Bioabfallmenge nach Flörsheim verbracht? Stimmt es, dass die Wirtschaftlichkeit kaum für bestimmte Gemeinderatsfraktionen eine Rolle spielt, wenn es um angebliche ökologische Punkte geht?

Wir fordern, dass jetzt Nägel mit Köpfen gemacht werden, der gesamte Biomüll nach Flörsheim gebracht wird. Somit spart die Stadt hohe Investitionskosten und die Karlsruher Bürger werden niedrigere Müllgebühren bekommen!

G, Malisius, FDP-Fraktionsvorsitzender

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